Argentinien. Malaysia. China.
Argentinien hat 2021 ein Exportverbot für Metallschrotte verhängt, um die heimische Industrie zu stärken und inländische Produktionskapazitäten auszubauen. Die Regierung argumentierte, dass dies der Wertschöpfung im Land zugutekommen würde.
Ohne Zugang zu Exportmärkten brach die Nachfrage nach Schrott ein, was dazu führte, dass viele Recyclingbetriebe schließen mussten.
Die Schrotthändler konnten ihre Materialien nicht mehr gewinnbringend verkaufen, während die lokale Industrie nicht die erwartete Nachfrage schuf.
Um die Beschränkungen zu umgehen, nahm der illegale Handel mit Schrott zu.
Malaysia führte 2022 strikte Exportbeschränkungen für Alu- und Kupferschrott ein, um eine stärkere lokale Weiterverarbeitung zu fördern. Diese Maßnahmen sollten die Wertschöpfung im Land steigern, führten jedoch zu unerwarteten Problemen. Die lokalen Verarbeiter konnten die anfallenden Schrottmengen nicht vollständig verwerten, was zu Rohstoffmangel und Umweltschäden führte.
Die inländischen Verarbeiter konnten die anfallenden Mengen nicht vollständig verwerten.
Kleinere Verwertungsanlagen nutzten ineffiziente und umweltschädliche Methoden, um mit den gestiegenen Mengen fertigzuwerden.
Internationale Firmen zogen sich aus Malaysia zurück, da die Handelssicherheit nicht mehr gegeben war.
China führte durch seine „National Sword“- und „Blue Sky“-Initiativen strikte Import- und Exportkontrollen für Schrott ein. Ziel war eine Verbesserung der Recyclingqualität und eine Stärkung der heimischen Industrie. Diese Strategie funktioniert nicht, deswegen wurden mittlerweile bestimmte Schrottqualitäten wieder als Rohstoffe umklassifiziert, die nicht mehr den Importrestriktionen unterliegen. Dennoch bestehen weiterhin Beschränkungen und nicht nur die Recyclingindustrie kämpft mit den Folgen der Maßnahmen.
Unternehmen kämpfen mit Versorgungsengpässen und hohen Kosten für Sekundärrohstoffe.
Der Mangel an hochwertigen Sekundärrohstoffen führte zur stärkeren Nutzung von Primärmetallen mit hohem CO₂-Fußabdruck.
Um die Beschränkungen zu umgehen, florierte der Schwarzmarkt.
Beispiele aus Argentinien, Malaysia und China zeigen, dass Handelsbeschränkungen in der Regel negative Folgen haben. Würde die EU ähnliche Maßnahmen einführen, hätte dies drastische Auswirkungen.
Recyclingbranche in Gefahr:
Unternehmen, die auf den Export angewiesen sind, würden massive Verluste verzeichnen, viele KMUs müssten schließen.
Wettbewerbsverzerrung:
Europäische Stahl- und Metallverwerter würden Rohstoffe unter Marktpreis erhalten, während Recycler keine fairen Preise erzielen könnten.
Investitionsunsicherheit:
Europa würde für internationale Investoren unattraktiver, da Handelsbarrieren neue Risiken schaffen.
Mehr CO₂-Emissionen:
Ohne Exporte würde ein Teil des Schrotts ungenutzt bleiben oder ineffizient verarbeitet werden, was den CO₂-Ausstoß erhöhen würde.
Gefahr der Deponierung:
Überschüssiger Schrott könnte nicht mehr gewinnbringend verkauft werden und würde möglicherweise deponiert oder unsachgemäß entsorgt.
Gefährdung der Nachhaltigkeit:
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft basiert auf freien Handelsströmen. Handelsbeschränkungen würden diesen Mechanismus stören.
Die Europäische Union ist einer der weltweit größten Exporteure von recycelten Metallen und spielt eine zentrale Rolle in der globalen Rohstoffversorgung. Länder wie Indien, die Türkei oder Südkorea sind auf europäische Schrottexporte angewiesen für einen nachhaltigen Betrieb ihrer Metallindustrie. Ein Exportverbot würde die Wirtschaft der EU und die weltweiten Wertschöpfungsketten massiv beeinträchtigen.
Zentrale Rohstoffquelle für Drittländer:
Durch den Export von recycelten Metallen sichert die EU die nachhaltige Produktion von Stahl und Aluminium in rohstoffarmen Ländern.
Geopolitische Stabilität:
Handelsbeziehungen mit strategischen Partnerländern wie der Türkei oder Indien stärken die internationale Zusammenarbeit und verhindern wirtschaftliche Abhängigkeiten von unzuverlässigen Rohstoffquellen.
Wirtschaftliche Vorteile:
Der freie Handel mit Recyclingmaterialien sorgt für eine effiziente Ressourcennutzung und trägt zur Stabilität der globalen Metallpreise bei.
Belastung internationaler Partnerschaften:
Exportrestriktionen würden zentrale Handels- partner der EU vor wirtschaftliche Heraus-forderungen stellen und Spannungen in besteh- enden Abkommen hervorrufen.
Gefährdung der Klimaziele:
Ohne die EU als verlässlichen Lieferanten von recycelten Metallen müssten andere Länder verstärkt Primärrohstoffe abbauen – mit hohen CO₂-Emissionen als Folge.
Zunehmende Handelskonflikte:
Länder, die bisher auf EU-Exporte angewiesen sind, könnten als Reaktion auf ein Exportverbot Gegenmaßnahmen ergreifen und den Handel kritischer Rohstoffe stark einschränken.
Die Fälle aus Argentinien, Malaysia und China zeigen, dass Handelsbeschränkungen für Metall- und Stahlschrott nicht die gewünschte Wertschöpfung schaffen, sondern erhebliche wirtschaftliche und ökologische Probleme verursachen. Für die EU wäre ein solches Szenario kontraproduktiv und würde die Nachhaltigkeitsziele der Kreislaufwirtschaft gefährden. Die Lösung liegt nicht in Restriktionen, sondern in fairen, transparenten Handelsbedingungen.
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