DIE AKTEURE DER
Rohstoffpartnerschaften müssen über Erze hinausgehen.
Recyclingrohstoffe sind ein Schlüssel für resilientere, nachhaltigere Lieferketten.
Traditionelle Rohstoffabkommen konzentrieren sich meist auf Primärrohstoffe wie Erze oder Konzentrate. Doch das greift zu kurz: Recycelte Metalle sind heute ein unverzichtbarer Teil der Versorgung – und sichern mit niedrigeren CO₂-Emissionen eine nachhaltigere Rohstoffbasis. Deshalb hat sich der VDM erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie erstmals auch Sekundärrohstoff-partnerschaften vorsieht. Diese Partnerschaften fördern nicht nur den Zugang zu globalen Stoffströmen, sondern stärken auch den Umweltschutz.
Ermöglicht wird dies, indem sie Recycling weltweit verankern. Internationale Handelsverflechtungen sind essenziell, weil Rohstoffe – egal ob primär oder sekundär – dort gewonnen oder recycelt werden, wo die effizienteste Verarbeitung möglich ist. Durch gezielte Partnerschaften kann Europa Sekundärrohstoffe gezielt im- und exportieren und so eigene Ressourcen bestmöglich nutzen. Gleichzeitig fördern solche Abkommen technische Standards, Transparenz und faire Marktbedingungen – auch für Recyclingrohstoffe.
Globale Kreisläufe für lokale Sicherheit
Sekundärrohstoff-Partnerschaften tragen dazu bei, die Versorgungssicherheit Europas zu erhöhen. Sie mindern geopolitische Risiken und machen die Industrie unabhängiger von wenigen Lieferländern. Diese Abkommen eröffnen neue Märkte für Recyclingrohstoffe, fördern internationale Kooperation und setzen weltweit Maßstäbe für Kreislaufwirtschaft.
Rohstoffpolitik darf sich nicht länger nur auf den Abbau von Erzen konzentrieren. Die wachsende Bedeutung von Recyclingrohstoffen verlangt einen Perspektivwechsel: Recyclingrohstoffe müssen gleichberechtigt in Handels- und Partnerschaftsabkommen eingebunden werden. Der VDM hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie diesen Weg einschlägt.
Doch damit ist es nicht getan: Entscheidend ist die Umsetzung. Sekundärrohstoffpartnerschaften müssen aktiv gestaltet werden –
mit klaren Zielen für Marktzugang, gegenseitige Anerkennung von Standards und Förderung internationaler Handelsbeziehungen.
Nur so kann Europa seine Rohstoffversorgung krisenfest und klimafreundlich sichern. Handelsverflechtungen mit Partnerländern, die Recyclingkapazitäten aufbauen oder ausbauen wollen, bieten große Chancen für beide Seiten:
Sie ermöglichen nachhaltige Entwicklung vor Ort und sichern zugleich Europas Bedarf an hochwertigen Sekundärrohstoffen
Es ist wichtig zu betonen, dass der Handel auf einer fairen und ausgewogenen Grundlage stattfinden sollte. So können die lokalen und globalen Bedürfnisse von Menschen nachhaltig erfüllt werden.
Die Türkei und Indien sind Schlüsselpartner für Europas Recyclingwirtschaft: Sie sichern die Verwertung von Stahl- und Metallschrotten – und stärken so globale Rohstoffkreisläufe.
Die Türkei ist seit Jahren der wichtigste Abnehmer für Stahlschrotte aus der EU. Mit ihrer leistungsfähigen Stahlindustrie, die stark auf recyceltem Material basiert, trägt sie entscheidend zur Verwertung europäischer Stahlschrotte bei. Indien wiederum ist für die Metallrecyclingwirtschaft, vor allem im Bereich Nichteisenmetalle, der bedeutendste Absatzmarkt. Beide Länder sind damit unverzichtbare Partner für den Erhalt und die Stärkung globaler Kreisläufe. Handelsverflechtungen mit diesen Regionen sichern nicht nur den Absatz europäischer Recyclingrohstoffe, sondern fördern auch den Ausbau moderner Recyclingkapazitäten vor Ort.
Exportströme in die Türkei und nach Indien entlasten europäische Märkte, sichern Absatzmöglichkeiten und maximieren die CO₂-Einsparungen durch Recycling weltweit.
Indien
Türkei
Deutschland
Die Türkei und Indien sind keine einfachen Absatzmärkte – sie sind aktive Partner im globalen Kreislaufgedanken. Ihre Industrien setzen konsequent auf Recyclingrohstoffe und unterstützen so den nachhaltigen Umbau der Rohstoffversorgung weltweit. Nur durch den freien Handel mit Ländern wie der Türkei und Indien kann Europa sicherstellen, dass Recyclingrohstoffe dort verwertet werden, wo sie den größten Nutzen für Klimaschutz und Ressourceneffizienz entfalten. Handelshemmnisse gefährden diese Partnerschaften – und damit den Erfolg der Kreislaufwirtschaft insgesamt.
Der internationale Handel mit Altmetallen spielt eine entscheidende Rolle bei der Steigerung des Recyclingvolumens weltweit. Dieser Handel erhöht die Recyclingquote, da eine hohe Nachfrage nach Me- tallen Anreize für die vermehrte Sammlung und Verarbeitung von Altmetallen schafft. Wenn der Handel mit Altmetallen begrenzt wird, beispielsweise auf Europa, führen begrenzte Verarbeitungskapazitäten und Bedarfe dazu, dass Altmetalle nicht in dem Maße recycelt werden, wie es möglich wäre, wenn ein offener und internationaler Handel bestünde.
EISEN UND STAHL
151.000.000 Tonnen
1.900.000.000 Tonnen
ALUMINIUM
12.000.000 Tonnen
66.000.000 Tonnen
Ein Beispiel für die hohe Relevanz von Metallen ist der Ausbau nachhaltiger Energien. Für die Erreichung jeglicher Klimaziele ebenso wie die poltische und wirtschaftliche Unabhängigkeit ist der Ausbau von erneuerbaren Energien in Europa essenziell. Entsprechend fokussiert werden die Entwicklung und der Ausbau dieser Technologien vorangetrieben.
Dies erfordert eine entsprechend große Menge an Rohstoffen, die Europa nur durch modernes Recycling innerhalb der Union und Handel mit recycelten Metallen decken kann. Bis 2050 werden bei den jetzigen Klimazielen doppelt so viele Metalle benötigt.* Bei den Metallen sind Aluminium und Kupfer mengenmäßig die wichtigsten Treiber. Zusammen mit Lithium, Nickel und Zink machen sie etwa 80 % der weltweiten Gesamtnachfrage nach Metallen für die Energiewende aus.
KU Leuven im Auftrag von Eurometaux, 2022
Recycling von Metallen ist unbedingt notwendig, um ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Gerade der stark steigende Bedarf an Metallen ist nur über modernes Recycling zu decken. Gleichzeitig sichern sich die EU-Staaten hiermit die Verfügbarkeit dieser Roh- stoffe und die Fähigkeit mit diesen international handeln zu können.
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